Versammlung diskutiert "Gutes Leben"

Die rund 80 Teilnehmer/innen waren aufgefordert zu den Schwerpunkten der IG Metall in 2009 zu diskutieren und gemeinsam festzulegen, welche Gesichtspunkte besonders wichtig sind.Angel Stürmlinger, Erster Bevollmächtigter der IG
Metall Karlsruhe, machte zunächst deutlich, wie tiefgreifend die aktuelle Wirtschaftskrise ist und wie sie sich in den Karlsruher Betrieben darstellt.
"Keine Entlassungen in 2009!" ist vor diesem Hintergrund die zentrale Forderung der IG Metall, die alles dafür tun werde, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gebe.

"Die überwiegende Mehrheit der Betriebe geht momentan den Weg der Kurzarbeit. Das ist gut so," stellte Stürmlinger heraus. Sollte sich aber die Haltung der Arbeitergeber diesbezüglich ändern und Entlassungen auf der Tagesordnung stehen, dann werde sich die IG Metall entsprechend vorbereitet haben und entschieden darauf reagieren.

Der politische Einfluss der Gewerkschaft sei in der Wirtschaftskrise nicht zu übersehen: "Die Konjunkturpakte tragen unsere Handschrift. Die Abwrackprämie und die neuen Regelungen zur Kurzarbeit waren Forderungen der IG Metall."

Darüber hinaus benötige es jedoch auch ein neues demokratisches und soziales Wirtschaftsmodell. "Es darf jetzt kein "Weiter so" geben," forderte Stürmlinger.

"Um zu erfahren, was die Menschen bewegt und was ihre Forderungen an Politik und Wirtschaft im Jahr der Bundestagswahl sind, starten wir als IG Metall deshalb eine bundesweite Kampagne."
Unter dem Motto "Gemeinsam für ein gutes Leben" werde die IG Metall eine großangelegte Befragungsaktion durchführen und dazu auffordern sich einzumischen.

Damit begannen die Teilnehmer/innen der Versammlung im Anschluss sofort: In Arbeitsgruppen wurde besprochen und gefragt:
"Was gehört zu einem guten Leben?"
Fast einvernehmlich einigte man sich auf verbesserte Arbeits- und Einkommensbedingungen, bessere soziale Absicherung, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Freizeit sowie darauf, dass zu einem guten Leben auch die eigene
Gesundheit gehört.

Die Diskussionsergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen wurden ausführlich dokumentiert und stehen Interessierten als Download auf der Internetseite der IG Metall Karlsruhe zur Verfügung.

Die IG Metall plant nun, die Befragung in die Betriebe und in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie erwartet sich ein umfassendes Bild darüber, was die Menschen mit einem guten Leben verbinden.

Die eigenen Aktivitäten und Positionen sollen daran ausgerichtet werden und die Politik im Bundestagswahlkampf auf die Stimmen der Menschen aufmerksam gemacht werden.

Dafür sollen zunächst die Themen "Lebens- und Arbeitsbedingungen der jungen Generation", "Beschäftigungssicherung", "Prekäre Beschäftigungsverhältnisse", "Soziale Sicherung" und "Leistungsbedingungen" aufgegriffen und bearbeitet werden.

Dazu Angel Stürmlinger: "Diese Themen werden wir im Schwerpunkt bearbeiten. Wir wollen unsere Positionen ins öffentliche Bewusstsein bringen, die Misstände bennennen und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen erreichen!"
Letzte Änderung: 13.03.2009