Kampagne "Solidarität gewinnt!"

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14.05.2020 In vielen Betrieben stehen unsere Betriebsräte und Vertrauensleute unter großem Druck. Viele Arbeitgeber wollen in der Krise Arbeitsplätze abbauen oder Tarif-Standards senken.

Die Corona-Pandemie stellt uns vor große Herausforderungen und bringt die Gefahr mit sich, dass die Erfolge der Vergangenheit in Frage gestellt werden. Denn die Arbeitgeber nutzen die Krise schon jetzt, um Mitbestimmung und tarifpolitische Errungenschaften anzugreifen. Dem antworten wir mit der betrieblichen Kampagne "Solidarität gewinnt!".

Die Corona-Pandemie stellt uns vor große Herausforderungen und fordert allen enorm viel ab.

Durch gemeinsames Handeln und das Einhalten von schützenden Maßnahmen haben wir den Zusammenbruch des Gesundheitssystems verhindert. Auch sozial haben wir die Lage stabilisiert, indem wir Folgendes durchgesetzt haben:

- Tarifliche Aufzahlung auf Kurzarbeitergeld
- Gesetzliche Kurzarbeitergeld-Aufstockung
- Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I

Jetzt kommt es darauf an, zu einer neuen Normalität zu kommen und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Shut Downs zu begrenzen!'''

Doch Corona bringt das große Risiko mit sich, dass die Erfolge der Vergangenheit in Frage stehen. Denn:

- Die Corona-Krise hat den größten Wirtschaftseinbruch seit dem 2. Weltkrieg verursacht.

- Es drohen Insolvenzen und Betriebsverlagerungen. Das kann zu Massenarbeitslosigkeit, dem Zusammenstreichen von Ausbildungsplätzen und einer "verlorenen Generation" wie in Südeuropa führen.

- Die Arbeitgeber nutzen die Krise schon jetzt, um Mitbestimmung und tarifpolitische Errungenschaften anzugreifen:
- Androhung von Massenentlassungen und Betriebsschließungen
- Streichung von Sonderzahlungen

Es besteht die Gefahr, dass die Beschäftigten die Kosten der Corona-Krise bezahlen müssen. Dagegen setzen wir uns zur Wehr!

Inhalte, für die wir einstehen wollen:

- Ohne Gesundheit ist alles nichts! Wirksamer Infektionsschutz durch gute Arbeitsorganisation und strukturelle Maßnahmen. Infektionsschutz muss wirksam sein und darf nicht zu einer Verdichtung von Arbeit führen.

- Sicherung der Beschäftigung hat oberste Priorität! Wir werden mit aller Kraft gegen Personalabbau, insbesondere Kündigungen, kämpfen.

- Absicherung der Einkommen! Die Corona-Krise verursacht ernste betriebswirtschaftliche Herausforderungen, an deren Lösung wir mitarbeiten. Wir wehren uns aber gegen Tarifflucht, einseitige Absenkung tariflicher Standards und Beschneidung von Mitbestimmung und Gewerkschaftsrechten.

- Konjunkturprogramm für Beschäftigung und Klimaschutz! Wir brauchen einen kräftigen Nachfrageimpuls, um Beschäftigung zu sichern und den notwendigen Strukturwandel in Richtung ökologische Nachhaltigkeit anzuschieben.

Diese erreichen wir nur durch Druck!

Das heißt: Wir müssen in den Betrieben wieder stärker präsent werden! Wir müssen wieder mehr Menschen für die IG Metall begeistern!

Deswegen starten wir eine betriebliche Kampagne: "Solidarität gewinnt!". Metallerinnen und Metaller aus Betrieben aller Branchen in Baden-Württemberg machen mit.

Um die Angriffe auf die Arbeitsplätze und unsere Tarif-Standards erfolgreich abwehren zu können, brauchen wir jeden Einzelnen von Euch!

Über die Planungen und den Fortschritt der Kampagne werden wir Euch auf dem Laufenden halten.

Letzte Änderung: 14.05.2020