Interview zum Gewerkschaftstag

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30.10.2015 Interview mit Beate Kösling zum Gewerkschaftstag.

Vom 18. bis zum 24. Oktober fand der 23. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt statt. Für die Verwaltungsstelle Karlsruhe waren der Kollege Thomas Frahm (S&G), sowie unser erster und unsere zweite Bevollmächtigte, Angel Stürmlinger und Beate Kösling (Ammann Elba Beton), als Delegierte anwesend.

Eine Woche nach dem Gewerkschaftstag nahm sich Beate Kösling die Zeit, das Erlebte Revue passieren zu lassen. Im Interview berichtet sie vom Gewerkschaftstag.

IG Metall: Beate, wie hast du den Gewerkschaftstag erlebt? Was waren besondere Ereignisse für dich?

Beate Kösling: So ein Gewerkschaftstag ist neben allen inhaltlichen Schwerpunkten auch immer eine organisatorische Höchstleistung. Es waren 485 Delegierte, die 455 Anträge, sowie 4 Initiativ- und 7 Ergänzungsanträge bearbeitet haben. Diese Zahlen machen schon deutlich welchen inhaltlichen und personellen Umfang so ein Gewerkschaftstag hat. Da hat die Organisation hervorragend geklappt. Mich hat aber auch wieder positiv beeindruckt, wie gut und diszipliniert die Delegierten zusammengearbeitet haben, um diese Anträge zu diskutieren und abzustimmen. Ein ganz besonderes Highlight waren natürlich die Wahlen vom 2. Tag. Es wurde der neue Vorstand für die nächsten vier Jahre gewählt und das ist immer ein ganz spannender Moment. Außerdem war die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch, ebenso wie der Vizekanzler Sigmar Gabriel und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Ich finde das ist ein gutes und starkes politisches Signal, dass diese Personen zu uns kommen. Die IG Metall wird somit geehrt und offenbar auch von der Politik als wichtiger gesellschaftlicher Akteur wahrgenommen.

IG Metall: Du hast es bereits angesprochen, wir haben einen neuen Vorstand. Wie haben sich die Kolleginnen und Kollegen präsentiert?

Beate Kösling: Die Wahlen des neuen Vorstandes wurden mit Spannung erwartet und wurden ja auch im Vorfeld von den Medien stark begleitet.Insgesamt haben alle Kolleginnen und Kollegen gute Ergebnisse erhalten. Gerade unser neuer erster Vorsitzender Jörg Hoffmann und die zweite Vorsitzende Christiane Benner, die erste Frau als zweite Vorsitzende, haben mit 91,3% und 91,9% sehr starke Zustimmungswerte bekommen. Das freut mich sehr, da beide somit als Führungsteam einen starken Vertrauensbeweis erhalten haben und gut in ihre Arbeit starten können. Ebenfalls fand ich bemerkenswert, dass unser ehemaliger Vorsitzender Detlef Wetzel sehr gelobt wurde. Er hat sich mit seiner guten Arbeit in den letzten Jahren den Respekt und Dank der Kolleginnen und Kollegen verdient. Entsprechend gut wurde er dann auch verabschiedet.

IG Metall: Bei all den Anträgen, welche inhaltlichen Themen waren dir besonders wichtig?

Beate Kösling: Es gab ja eine ganz große Breite von betrieblichen, organisatorischen und politischen Themen, die besprochen wurden. Unter anderem haben wir über die Schwerpunkte Junge Generation, Friedenspolitik, Rechtsextremismus, TTIP, und vieles mehr diskutiert. Besonders gut und wichtig fand ich das Thema Rente und Alterssicherung. Hierzu wurde auch viel diskutiert. Tenor ist, dass wir in Zukunft neben dem Fokus des Rentenzugangsalters auch das Niveau angehen wollen. Wir wollen also verhindern, dass das Rentenniveau weiter abgesenkt wird, sondern so hoch ist, dass es sicherstellt, dass Altersarmut in Deutschland kein Massenphänomen wird. Auch die Diskussion und die Anträge zu den Werksverträgen fand ich gut. Da ist die Politik jetzt gefordert dem Missbrauch Einhalt zu gebieten. Tatsächlich hat Angela Merkel auf dem Gewerkschaftstag zugesichert, dass der Koalitionsvertrag in diesem Punkt eingehalten werden wird und somit bald ein entsprechendes Gesetz kommen muss. Daran können und werden wir sie nun auch messen.

IG Metall: Mit welchen Impulsen gehst du jetzt von diesem Gewerkschaftstag zurück in den Betrieb?

Beate Kösling: Wir haben uns als IG Metall das Arbeitsprogramm für die nächsten vier Jahre gesetzt. Dies gilt es jetzt selbstbewusst und diszipliniert anzugehen. Generell herrschte auf dem Gewerkschaftstag eine Stimmung der Geschlossenheit und des Aufbruchs. Die Zusammenarbeit war auch bei unterschiedlichen Positionen von Fairness und Respekt unter allen Kolleginnen und Kollegen geprägt. Dies sind die Werte für die wir als Gewerkschaft stehen und die wurden auf dem Gewerkschaftstag nochmal sehr deutlich erlebbar gemacht. Dies nehme ich als Motivation mit in die tägliche Arbeit als Betriebsrätin.

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Letzte Änderung: 30.10.2015