Gegen Missbrauch von Werkverträgen
Karlsruhe/Ettlingen - In zahlreichen Betrieben der IG Metall Verwaltungsstelle Karlsruhe informierten, am gestrigen 7. Oktober 2015, Betriebsräte in unterschiedlichen Formen die Belegschaften über ihre Forderungen gegen den
Missbrauch von Werkverträgen.
Nach einer bundesweiten Umfrage der IG Metall, haben 70 Prozent der befragten Betriebsräte aus dem Raum Karlsruhe angegeben, dass Arbeiten auf der Grundlage von Werkverträgen fremdvergeben werden. Dabei werden häufig
Kernaufgaben zu Billigkonditionen ausgegliedert. Gegen diesem Missbrauch wenden sich IG Metall und ihre Betriebsräte. IG Metall und Betriebsräte fordern daher mehr Beteiligungsrechte bei der Vergabe von Arbeiten an
Werkverträge. Dabei müssen Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet werden, die Betriebsräte über solche Formen der Ausgliederung frühzeitig und umfassend zu informieren. Darüber hinaus müssen die
Betriebsräte auch über diese Maßnahmen selbst mitbestimmen können. Nur so können die Interessen der Beschäftigten wirksam vertreten werden. Des Weiteren fordern die Betriebsräte, dass sie auch für
externe Beschäftigte in ihren Betriebsstäten zuständig sind. Es kann nicht sein, dass Menschen mit Werkverträgen Seite an Seite mit Stammbeschäftigten arbeiten aber keine Interessenvertretung sich um ihre
Probleme kümmern kann.
Um Lohndumping entgegen zu wirken müssen mit den Arbeitgebern Regelungen getroffen werden, die gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung garantieren.
Infoaktionen gab es in Karlsruher und Ettlinger Betrieben durch das Verteilen von Flyern und Zeitungen vor den Toren, durch Infostände in der Kantine (wie z. B. im Siemens Industriepark) oder aber durch Sprechstunden die von den
Betriebsräten angeboten wurden.
Letzte Änderung: 08.10.2015