Die Arbeitgeber zwingen uns zum Protest

01.03.2006 Erste Aktionen der IG Metall Karlsruhe

Karlsruhe (01.03.2006) - Mit einer Protest- und Informationsaktion bei der IWKA-Verpackungstechnik in Stutensee ist die IG Metall Karlsruhe am Mittwoch in die heiße Phase der Tarifauseinandersetzungen eingestiegen. "Mit den Protesten reagieren wir auf die festgefahrenen Tarifgespräche über eine Fortführung des Lohnrahmentarifvertrages II", sagte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger in Karlsruhe. "Die Arbeitgeber bewegen sich nicht. Sie zwingen uns, mit verschiedensten Aktionen in den Betrieben die Verhandlungen voranzutreiben." Stürmlinger kündigte für Freitag (3. März) einen Warnstreik in einem weiteren Betrieb an. "Die IG Metall-Kollegen werden dort für eine Stunde die Arbeit niederlegen." In der kommenden Woche werde es noch in zehn weiteren Betrieben in der Region zu Informations- und Protestaktionen kommen. Bereits am morgigen Donnerstag (2. März) beteiligen sich rund hundert Gewerkschaftsmitglieder aus der Region Karlsruhe an einer Funktionärkonferenz in Böblingen. An dem Protest bei der IWKA sind 250 Mitarbeiter beteiligt. Dabei wird auch über die bedrückende Situation in dem Betrieb aufgeklärt. Der Mutterkonzern, die Industrie-Werke Karlsruhe Augsburg AG, will in Stutensee 60 Stellen streichen. Bei derzeit noch rund 370 Beschäftigten. Für die gesamte Tarifrunde rechnet die IG Metall mit einer breiten Beteiligung. "Die Beschäftigten sind sauer", fasst Stürmlinger die Stimmung zusammen. Der Lohnrahmentarifvertrag II war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt unter anderem neben den Erholzeiten von fünf Minuten pro Stunde für Beschäftigte im Leistungslohn auch die "Be-dürfniszeiten" von drei Minuten pro Stunde. "In den Betrieben arbeiten Menschen und Menschen sind weder Maschinen noch nackte Kostenfaktoren", rief Stürmlinger die Arbeitgeber zur Vernunft auf.

Letzte Änderung: 21.11.2007