Der Ortsvorstand der IG Metall Karlsruhe reiste vom 16.11.2014 bis zum 18.11.2014 nach Brüssel, um dort mit Akteuren aus der Politik aktuelle Entwicklungen zu Beschäftigungsrelevanten Fragen zu diskutieren.

Bei einer Zusammenkunft mit Vertretern der IG Metall in Brüssel wurden zunächst in einer Diskussionsrunde allgemeinen Aufgaben des Verbindungsbüros näher erläutert - anschließend wurden die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern in Europa, sowie die Auswirkungen von TTiP auf die Arbeitsbedingungen in den Betrieben thematisiert.

Im Anschluss daran diskutierte der Ortsvorstand in die Landesvertretung Baden-Württemberg, bei einem Gespräch mit Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid die Industriepolitik in Baden-Württemberg, die Ausgestaltung eines künftigen Bildungsfreistellungsgesetzes, sowie den demographischen Wandel und die Fachkräftesicherung für Baden-Württemberg. Aber auch das zunehmend "raue Klima" hinsichtlich Betriebsratsgründungen wurde von den Anwesenden kritisch gegenüber dem Minister geäußert.

Nach dem Gespräch besuchten die Teilnehmer zwei Vorträge in der Landesvertretung Baden-Württemberg. Themen bei den Vorträgen waren unter anderem die berufliche Bildung im Kontext zur Meisterprüfung in Handwerksbereichen, sowie ein Beitrag von Günther Oettinger (EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft) zu Industrie 4.0.

Im Rahmen des Aufenthaltes in Brüssel wurde auch Natalja Lecesen (Siemens AG) aus dem Ortsvorstand verabschiedet. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Karlsruhe, Angel Stürmlinger, würdigte den langjährigen Einsatz der Kollegin Lecesen in unserer Organisation. Angefangen habe Lecesen Engagement in der IG Metall Mitte der siebziger Jahre in der Ausländerarbeit. Unermüdlich habe Sie sich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen eingesetzt - nicht zuletzt gehörte Sie 21 Jahre dem Ortsvorstand der IG Metall Karlsruhe an, brachte sich in diesem (und in weiteren Gremien wie bspw. als Mitglied der großen Tarifkommission) in hohem Maße ein.

Es sei ein Wink des Schicksals, dass die Arbeit von Natalja Lecesen nun hier im ausländischen Brüssel ihr Ende nehme, so Stürmlinger. Als Nachfolgerin der Kollegin Lecesen wurde Stephanie Adam (Siemens AG) in der letzten Delegiertenversammlung der IG Metall Karlsruhe gewählt (siehe gesonderter Artikel).

Am letzten Tag des Aufenthaltes war der Ortsvorstand noch einmal zu Gast im Verbindungsbüro der IG Metall und hatte Zeit mit Johannes Jung (Leiter der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel) die Möglichkeiten der Einflussnahme des Landes Baden-Württemberg, aber auch der Gewerkschaften bei der Willensbildung der Europäischen Union zu diskutieren. Auch Fragen wie die allgemeinen Aufgaben der Landesvertretung in Brüssel wurden thematisiert.

Durch die Fahrt nach Brüssel wurde für den Ortsvorstand Karlsruhe u.a. die Arbeit des Verbindungsbüros greifbarer und nachvollziehbar. Nicht zuletzt erkannten alle Beteiligten die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Einflussnahme auf Entscheidungen im europäischen Kontext.