Jahresauftaktveranstaltung der Karlsruher IGM

21.01.2006 Tarifforderung ist von Arbeitgebern finanzierbar

Karlsruhe (21.01.2006) - Die IG Metall Karlsruhe ruft ihre Mitglieder zu Entschlossen-heit bei den anstehenden Tarifverhandlungen und Betriebsratswahlen auf. Um zu einem akzeptablen Tarifergebnis zu kommen, seien in einzelnen Betrieben Aktionen bis zu Warnstreiks notwendig, kündigte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger bei der Jah-resauftaktveranstaltung der Gewerkschaft am Wochenende in Karlsruhe an. "Zu sozialer Gerechtigkeit gehört auch Verteilungsgerechtigkeit", sagte Stürmlinger. Die Forderung nach Erhöhung der Löhne, Gehälter und Azubivergütungen um fünf Prozent sei berech-tigt und von den Arbeitgebern finanzierbar. Wie wichtig Einkommenserhöhungen für die Ankurbelung der Binnennachfrage seien, habe mittlerweile sogar der neue Wirtschafts-minister Michael Glos von der CSU erkannt.
Stürmlinger kündigte zudem massiven Widerstand gegen die Kündigung des Lohnrah-mentarifvertrags II (LRTV) durch die Arbeitgeber an. Von der Kündigung dieses Tarif-vertrags seien auch Gehalts- und Zeitlohn-Empfänger massiv betroffen. "Wenn sich die Arbeitgeber durchsetzen, müssen diese Beschäftigten bald auch für die Kaffee- oder Zi-garettenpause abstempeln." Für die Betriebsratswahlen Anfang und Mitte März rief der 1. Bevollmächtigte zu einer regen Beteiligung auf. "Die Betriebsratswahlen sind die Grund-lage der betrieblichen Interessensvertretung", so Stürmlinger.
Bei dem Treffen von Gewerkschaftsmitgliedern im Karlsruher DGB-Haus forderte der Vorsitzende der DGB-Region Nordschwarzwald, Martin Spreng, ein gesellschaftliches Umdenken. Von den Eliten in Deutschland würde immer mehr vermittelt: "Jeder ist sei-nes Glückes Schmied und wenn es dann nicht gut klappt im Leben, ist man selber schuld." Diese Stimmung müsse sich ändern. Dabei dürften die Gewerkschaften sich nicht verstecken. Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sei in den letzten Jahren massiv abkassiert worden, die Kaufkraft verharre auf dem Stand von 1987. Dagegen müsse man sich wehren.

Letzte Änderung: 21.11.2007