IG Metall lehnt Studiengebühren ab

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18.02.2013 "Studiengebühren sind keine Lösung!

Am Samstag äußerte sich der Präsident des KIT Eberhard Umbach in der BNN zum Thema Studiengebühren. Diese seien nicht nur ein Beitrag zur "internationalen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch ein Beitrag zur Gerech-tigkeit". Während Bayern und Niedersachsen als letzte Bundesländer die Studiengebühren abschaffen und damit auf Volksbegehren und Ablehnung unter den Studierenden reagieren, unterstützt der KIT-Präsident die Forde-rungen der neuen Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Sie prophezeit für 2017 gar bundesweit Studiengebühren.

Die IG Metall lehnt Studiengebühren ab und setzt sich - wie gerade in Nie-dersachsen geschehen - für deren Abschaffung ein. Studiengebühren sind unsozial und führen dazu, dass Abiturienten das Studium gar nicht erst be-ginnen oder Studierende wegen der hohen finanziellen Belastungen das Stu-dium abbrechen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 2009. Viele Studierende jobben neben dem Studium, um es sich finanzieren zu können. Studiengebühren rauben ihnen kostbare Zeit zum Lernen.

Ein kostenfreies Studium würde laut Umbach dazu führen, dass Studierende das Studium auf die leichte Schulter nehmen. "Das ist Unsinn", sagt Constanze Krätsch von der IG Metall Karlsruhe. "Jeder, der ein Studium auf-nimmt, ist sich dessen bewusst und macht es nicht einfach weil ihm danach ist. Studierende wollen heute in einer angemessenen Zeit fertig werden. Das geht eben ohne Nebenjob und Studiengebühren am besten."

Laut Umbach werde durch Studiengebühren das Betreuungsverhältnis der Studierenden an den Hochschulen verbessert. Die Finanzierung der Hoch-schulen ist Ländersache und kann nicht auf die Studierenden abgewälzt wer-den. Auch mit Studiengebühren kann nicht das von Umbach gewünschte Betreuungsverhältnis geschaffen werden. Die Bildungsausgaben in Deutsch-land entsprechen nicht dem steigenden Bedarf von akademischen Fachkräften und spiegeln nicht die Nachfrage nach Studienmöglichkeiten wieder. Wer gut ausgebildete Absolventen will, muss auch investieren.

Zudem würden mit Gebühren mehr ausländische Studierende an deutsche Hochschulen gelockt, da sie das System aus der Heimat kennen würden. Ausländische Studierende - nicht nur aus den USA und England - kommen nach Deutschland, weil es hier attraktive Studienbedingungen gibt. Dazu zäh-len renommierte Hochschulen, gute Inhalte, ein reges Studentenleben und eben auch fehlende Studiengebühren. Studiengebühren würden sie vielleicht nicht abschrecken, aber auch nicht mehr Studierende anlocken.

Angel Stürmlinger, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Karlsruhe, kann die Forderung des KIT-Präsidenten nicht nachvollziehen. "Bildung ist ein Menschenrecht und muss daher jedem kostenfrei zur Verfügung stehen und zwar ab der Krippe. Neben einen Ausbau der Finanzierung der Hochschulen fordern wir eine Reform der Studienförderung, damit auch junge Leute aus Nichtakademikerfamilien studieren können. Nur so kann es Chancengleichheit geben."

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Menschenrecht

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Letzte Änderung: 19.02.2013