Betriebsratsvorsitzenden 25.01.13

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25.01.2013 Besprechung der Betriebsratsvorsitzenden mit dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied der IG Metall sowie Aufsichtsrat der Siemens AG, Jürgen Kerner.

Angel Stürmlinger, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Karlsruhe begrüßt zu Beginn vor allem den Kollegen Torsten Bruns, der nach der erstmaligen Betriebsratswahl bei MSC dort stellvertretender Vorsitzender ist. MSC ist einer der fünf Betriebe in denen 2012 neue Betriebsräte mit Unterstützung der IG Metall gewählt wurden.
In dem Zusammenhang steht auch die Betriebsratswahl bei Aluplast. Dort hat allerdings der Arbeitgeber alles versucht die Wahl zu behindern. "Solche Angriffe gegen die Demokratie im 21. Jahrhundert sind ein Skandal", sagt Stürmlinger.

"Die IG Metall Karlsruhe blickt auf ein großartiges Jahr zurück", betont Angel Stürmlinger. "In 2012 verzeichneten wir mehr als 700 Neuaufnahmen allein in unserer Verwaltungsstelle, einen Rückgang der Austritte und somit ein Plus von mehr als 550 Mitgliedern. Das ist die Grundlage für unsere Durchsetzungskraft und Stärke, auch in der vor uns liegenden Tarifrunde." Zu dieser Tarifrunde beginnt jetzt in den Betrieben die Diskussion über die Forderungshöhe. Ein Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung unterstützt diese Diskussion. Die Berichte aus sieben großen Betrieben der Verwaltungsstelle und ein Blick auf die der IG Metall vorliegenden Wirtschaftsbetrachtungen, die Stürmlinger präsentiert, lassen den Schluss zu, dass man keinesfalls von einer Abschwächung der Wirtschaft oder gar einer Krise reden kann. Die wirtschaftliche Situation in den Betrieben ist stabil und daran wird sich die Forderungsdiskussion ausrichten, erläutert Stürmlinger.

Der Zeitplan für die Tarifrunde sieht folgender Maßen aus: am 13.3.2013 wird nach abgeschlossener Forderungsdiskussion die Forderungshöhe beschlossen. Am 30.4.2013 endet der Tarifvertrag und auch die Friedenspflicht.

Im Hinblick auf die Tarifrunde und die Bundestagswahl führt die IG Metall eine Befragung unter dem Motto "Arbeit - sicher und fair" durch. Für jeden ausgefüllten Fragebogen bekommt die Verwaltungsstelle 1 EUR für die Unterstützung einer sozialen Einrichtung. In unserem Fall geht das Geld an die Arbeitsloseninitiative Ikarus. Nicht nur aus diesem Grund ist eine hohe Beteiligung an der Befragung wichtig. Die Ergebnisse helfen Betriebsräten und der IG Metall ihre Arbeit noch besser an den Anforderungen der Beschäftigten in den Betrieben auszurichten.

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Nach dem Überblick über die Herausforderungen des Jahres 2013, begrüßt Kollege Stürmlinger, Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und Aufsichtsrat bei der Siemens AG.

Kerners Thema am heutigen Tag ist vor allem die Industriepolitik. Er weist darauf hin, dass alle Parteien dieses Thema in ihren Programmen haben. Einen Grund dafür sieht Kerner in der Stärke, die Deutschland wegen der aktiven Industriepolitik in der Krise gezeigt hat. Diese Krise hat dazu geführt, dass in vielen anderen Ländern, u. a. Großbritannien und USA, jetzt Programme zur Reindustrialisierung eingeleitet werden.
Die IG Metall will und macht Industriepolitik nicht auf Basis kurzfristiger Renditesteigerung, sondern Industriepolitik, die langfristig gedacht wird und Arbeitsplätze sichert. Die Kampagne "gute Arbeit" der IG Metall setzt genau hier an. Die Debatte über die Zukunft der Industrie muss auch die Qualität der Arbeit im Auge haben. Kerner plädiert dafür, dass auch in Industrien, die niemals "grün" sein werden, alles technisch Mögliche getan wird, um da wo es geht, ressourceneffizient und umweltschonend zu arbeiten.
Auch die Globalisierung wird weiterhin ein wichtiges Thema sein. Wenn Arbeit größtenteils standardisiert ist, kommt es auf ineinandergreifende Wertschöpfungsketten an. Die gilt es als Standortvorteil hier in Deutschland zu erhalten und auszubauen.

Kerner kommt sehr kritisch auf das Kosteneffizienzprogramm bei Siemens zu sprechen. Das Unternehmen macht mehrere Milliarden Gewinn und hat das letzte Jahr mit dem zweitbesten Ergebnis in einer mehr als hundertjährigen Firmengeschichte abgeschlossen und trotzdem wird so ein Programm aufgesetzt, als wäre Siemens ein Sanierungsfall. Wenn wichtige Investitionen nicht getätigt werden, weil diese das Ergebnis schmälern, geht dies zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit und ist in der Konsequenz selbstzerstörerisch und nicht akzeptabel, betont Kerner.

Nach der Besprechung besichtigt Jürgen Kerner mit den Kollegen der IG Metall Verwaltungsstelle und einigen Ortsvorstandsmitgliedern den Siemens Industriepark.

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Letzte Änderung: 25.01.2013