Funktionärskonferenz im Zeichen der Neuwahlen

01.09.2005 Ganz im Zeichen der bevorstehenden Bundestagswahl am 18. September ist die jüngste Funktionärskonferenz der Karlsruher Verwaltungsstelle der IG Metall gestanden.

Ganz im Zeichen der bevorstehenden Bundestagswahl am 18. September ist die jüngste Funktionärskonferenz der Karlsruher Verwaltungsstelle der IG Metall gestanden. Im Falle einer derzeit wahrscheinlichen Regierungsübernahme von Schwarz-Gelb warnte der 1.Bevollmächtige Angel Stürmlinger vor drastischen Eingriffen in Arbeitnehmerrechte, sei es nun in der Mitbestimmung, beim Kündigungsschutz oder in der Tarifautonomie. Diese Pläne gelte es mit Vehemenz zu bekämpfen, so Stürmlinger vor den gut 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern: "Arbeitnehmerrechte und Tarifautonomie müssten gestärkt werden."
Als wichtigste politische Ziele der IG Metall nannte Stürmlinger die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit "durch ein wachstums- und innovationspolitisches Sofortprogramm." Ferner gelte es, das soziale Sicherungssystem mit einer wie von der SPD und den Grünen propagierten Bürgerversicherung zukunftsfähig zu machen. Plänen des von der CDU benannten Finanzexperten Paul Kirchhof erteilte der Karlsruher Metaller eine Absage. "Wir brauchen ein solidarisches Steuersystem." Auf der Konferenz wurde auch deutlich, dass keinesfalls eine Mehrheit der anwesenden Gewerkschafter mit den Ansichten der neuen Linkspartei übereinstimmt. "Das Programm der Linkspartei ist eine reines Oppositionsprogramm, das nützte uns auch nicht",. Doch auch viele Vorhaben der Sozialdemokraten verursachen bei den Gewerkschaftern Bauchschmerzen. Immerhin sprechen sich sowohl die SPD als auch die Grünen zumindest in ihren Wahlprogrammen für den Erhalt der Tarifautonomie und der Mitbestimmung aus. Die Karlsruher Verwaltungsstelle der IG Metall gibt jedoch keine Wahlempfehlung für ihre Mitglieder ab und plädiert nach dem Urnengang für einen kritischen Dialog mit allen demokratischen Parteien.
Als zweites Thema beschäftigten sich die Teilnehmer des Treffens mit der Frage der künftigen Tarifpolitik im Spannungsfeld zwischen Fläche und Betrieb. Auf Grund der sinkende Anzahl tarifgebundener Arbeitgeber und unzureichender Organisationsstärke in einzelnen Branchen, stehen die Gewerkschaften nach Ansicht Stürmlingers vor großen Herausforderungen. Die Weiterentwicklung der Tarifverträge werde zu einem Schwerpunkt der nächsten Monate innerhalb der IG Metall. Dabei gehe es neben der Einkommenspolitik und dabei Öffnungen für betriebliche Regelungen auch um Themen wie Arbeitszeit und Regelungen vor dem Hintergrund älter werdender Belegschaften.

Letzte Änderung: 21.11.2007