Betriebe knausern trotz guter Lage
Karlsruhe (21.01.2011) - Die IG Metall Karlsruhe fordert weitere Betriebe in der Region zum Vorziehen der Tariferhöhung auf. "Die Beschäftigten müssen am Aufschwung beteiligt werden", betont der 1. Bevollmächtigte
Angel Stürmlinger. Im letzten Tarifabschluss für die Metall- und Elektrobranche im Frühjahr 2010 haben die Tarifpartner vereinbart, die anstehende Entgelterhöhung von 2,7 Prozent ab dem 1. April 2011 zwei Monate
früher oder zwei Monate später auszuzahlen. Damit wollten IG Metall und Arbeitgeber mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise die schwer abschätzbaren Perspektiven der Unternehmen berücksichtigen.
In der nun stark angezogenen Konjunktur haben sich aber von den in der Region Karlsruhe vertretenen Metall- und Elektrounternehmen lediglich die Konzerne Siemens, Daimler, Bosch und Itron dazu bereit erklärt, die Flexibilität
des Tarifvertrags zu Gunsten ihrer Mitarbeiter auszulegen. "Aber auch vielen anderen Betrieben geht es inzwischen wieder richtig gut", sagt Stürmlin-ger. Die Auftragsbücher sind voll, die Gewinne sprudeln weit über das
erwartete Maß hinaus. "Die Beschäftigten daran zu beteiligen, ist nichts weiter als ein Gebot der Fairness", erklärt Stürmlinger. "Denn schließlich haben sie mit hunderttausendfacher Kurzarbeit einen
entscheidenden Solidarbeitrag zur Be-wältigung der Krise geleistet."
Nach Beobachtungen der Verwaltungsstelle wächst der Unmut in den Unternehmen, die trotz guter Lage knausern. "Geschäftsleitungen, die so vorgehen, zeigen damit auch, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht gerade
eine große Wertschätzung entgegenbringen", sagt Stürmlinger.
Letzte Änderung: 21.01.2011