Jugend schaut in eine ungewisse Zukunft
Auch 2010 ist es wieder soweit: Um gemeinsam für eine bessere Zukunft aufzustehen rufen Studierende, SchülerInnen und Auszubildende zur Bildungsstreikwoche vom 07. - 12.06.2010 auf.

In dieser Zeit werden landesweit verschiedene Veranstaltungen zum Thema Bildung, Ausbildung und Zukunftsaussichten für die junge Generation stattfinden. Bei uns in Karlsruhe sind zwei wichtige Veranstaltungen in Vorbereitung: am
09.06.2010 die große gemeinsame Demo in der Karlsruher Innenstadt und am 10.06.2010 der Aktionstag der IG Metall Jugend Baden-Württemberg, bei dem sich die Karlsruher Jugendlichen in Rastatt beteiligen.
Diese Proteste sind für die junge Generation dringend notwendig.

Misstände finden sich nicht nur im Bereich der schulischen und akademischen Bildung, sondern auch die Auszubildenden im dualen Bildungssystem sind akut betroffen. So bangen sie auch in diesem Sommer erneut um ihre Zukunft. Die Frage
der Übernahme in ein Arbeitsverhältnis steht bevor und für den Großteil der AuslernerInnen ist diese ungewiss. Rund 50% der Auszubildenden werden nicht übernommen, der größte Teil von ihnen wird
arbeitslos, viele werden mit befristeten Verträgen abgespeist oder landen bei dubiosen Leiharbeitsfirmen. Diese Verweigerung der Übernahme verhindert, dass sich junge Menschen die wichtige Beufserfahrung aneignen, ohne die der
Einstieg in die Berufstätigkeit von Monat zu Monat schwieriger wird. Damit wird auch hier uns jungen Menschen die Zukunft geraubt.
Wer eine neue Anstellung erhascht, findet sich häufig in äußerst prekären Beschäftigungsverhältnissen wieder. Als Schlagworte seien hier Befristung, Leiharbeit, Generation Praktikum,
(Schein-)Selbständigkeit und Trainee genannt. All diese Beschäftigungsverhältnisse sind Möglichkeiten geltende Tarifverträge zu unterlaufen und (junge) Beschäftigte wie im 19. Jahrhundert gegeneinander
auszuspielen. Wer billiger arbeitet bekommt den Zuschlag.
Die Proteste der SchülerInnen und Studierenden richtet sich im Schwerpunkt gegen die Ungerechtigkeit in unserem Bildungssystem.
Dabei sind die zentralen Forderungen und Ziele der Bewegung wie die Abschaffung von Studiengebühren, eine umfassende Demokratisierung der Schulen und Hochschulen/Universitäten und der Abbau von sozial-selektiven Mechanismen ein
Politikum, das die Zukunft unserer ganzen Gesellschaft maßgeblich beeinflussen wird. Auch die die zunehmende Ökonomisierung und die wettbewerbsorientierte Ausrichtung des Bildungswesens und weiterer gesellschaftlicher Bereiche
stehen im Fokus des Protestes. Die berechtigte Kritik an den Gegebenheiten wurde von den Verantwortlichen lediglich zur Kenntnis genommen und abgehakt, in der Hoffnung man könne die Proteste aussitzen.

Wir werden diesen Zustand nicht dulden! Wir lassen uns nicht gegen einander ausspielen!
SchülerInnen, Studierende und Auszubildende, alle sind wir Angehörige der jungen Generation und sitzen im gleichen Boot. Deshalb schließen wir uns zusammen und werden den Verantwortlichen weiter Feuer unter dem Hintern und
das Aussitzen unserer Belange so unbequem wie möglich machen!!
DIE ZUKUNFT GEHÖRT UNS.
Letzte Änderung: 26.05.2010