Politik muss handeln!
Ettlingen,25. Januar 2010
Was kann die Kommunalpolitik in Ettlingen für die Sicherung der Ar-beitsplätze tun? Die Fragestellung erörterten Betriebsratsvorsitzende aus Ettlinger Metall- und Textilbetrieben bei einem Besuch bei Frau OB Gabriela
Büssenmaker.
"Neben vielen Arbeitsplätzen ging bei Betriebsschließungen und Ar-beitsplatzabbau der vergangenen Jahre viel Know-how unwiederbring-lich verloren" so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Karlsruhe, Angel Stürmlinger.
Beispielsweise gab es eine hohe Kompetenz bei den Werkzeugmaschinenherstellern für die Produktion von Zahnrädern. "Mit der geplanten Schließung von Klingelnberg würde ein weiteres Traditionsunternehmen in diesem
Bereich verschwinden" so Stürmlinger weiter. Neben den Arbeitsplatzabbau in anderen Branchen ist auch durch die Betriebsschließung von Molex, den erheblichen Personalab-bau bei Leoni und die beabsichtigten Schließungen bei
Stahl und Klin-gelnberg die Arbeitslosigkeit in Ettlingen im Arbeitsamtsbezirk Karlsruhe mit am stärksten gestiegen. Gefordert wurde in diesem Zusammenhang, dass ein frei werdendes Gelände dann Industrie- oder Gewerbegebiet
bleiben muss und nicht zu Wohngebiet wird.
Kritisch betrachtet wurde von den Betriebsräten, dass die Baugeneh-migungsverfahren, für Erweiterungen eines Betriebes, häufig zu lange dauern und, aus ihrer Sicht, unsinnige Auflagen gemacht werden. Wei-ter wurde
bemängelt, dass die Anbindung der Industriegebiete an die öffentlichen Verkehrsmittel sehr unzureichend sind. Ein weiterer Man-gel sind die fehlenden Kinderbetreuungsplätze die auch die Arbeitszei-ten in den Betrieben
berücksichtigen. Hier wird es zwar eine neue Ein-richtung geben, "dies ist für eine Arbeiterin in der Wäscherei aber nicht bezahlbar" stellte der Betriebsratsvorsitzende Andreas Köppel von der Firma Bardusch fest.
Frau Büssenmaker nahm die Kritiken so entgegen. Was sich dadurch ändern wird, bleibt abzuwarten.
Letzte Änderung: 25.01.2010