Geplanter Stellenabbau bei Siemens
(Karlsruhe, 30.07.2009) - Auf einer Versammlung haben die IG Metall Karlsruhe und der Betriebsrat der Siemens AG Karlsruhe die vom geplanten Stellenabbau betroffenen Beschäftigten des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik über den aktuellen Sachstand informiert. Über 100 Mitarbeiter nahmen an der Versammlung im Gewerkschaftshaus teil.
IG Metall, Betriebsrat und die Beschäftigten zeigten sich über die Pläne der Geschäftsleitung überrascht. Bei der Siemens AG in Karlsruhe sollen 120 Stellen wegfallen. Weitere 50 Stellen sind damit akut
gefährdet.
Die Rechte des Betriebsrats sehen in Situationen einer solchen Betriebsänderung rechtzeitige und umfassende Informationen vor. "Der Betriebsrat ist 24 Stunden vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Pläne in Kenntnis
gesetzt worden. Das ist nicht rechtzeitig. Und umfassend sind wir erst recht nicht informiert worden," so Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Hebisch auf der Versammlung.
Jetzt fordern Betriebsrat und IG Metall eine wirtschaftliche Prüfung des Vorhabens durch einen externen Sachverständigen. Die Interessenvertreter wollen Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Sparte
erlangen und Alternativen zum geplanten Stellenabbau erarbeiten. Einige Versammlungsteilnehmer wiesen zudem auf Managementfehler hin, die jetzt - so die Befürchtung - auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden
sollen.
"Momentan steht für uns die Frage der Beschäftigungssicherung absolut im Vordergrund," sagte Angel Stürmlinger, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Karlsruhe. "Über eine materielle Ausstattung eines Sozialplans
denken wir jetzt nicht nach."
Am Standort Karlsruhe gilt eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis Oktober 2010. Die Teilnehmer der Versammlung zeigten Einigkeit, sich auch darüber hinaus für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze einzusetzen.
"Die hier präsentierte Geschlossenheit der Belegschaft ist ein wichtiges Zeichen," so Stürmlinger. "Die Verantwortlichen der Geschäftsleitung werden merken, dass es nicht einfach für sie wird, ihre Pläne in die Tat umzusetzen."
Letzte Änderung: 30.07.2009