Jahresauftakt der IG Metall Karlsruhe

Kein Betrieb muss Beschäftigte entlassen
Die IG Metall Karlsruhe hat die Betriebe in der Region zum Erhalt der Arbeitsplätze aufgerufen. "Unternehmen, die wegen der Konjunkturkrise in Schwierigkeiten stecken, finden genügend Instrumente vor, um betriebsbedingte
Kündigungen zu vermeiden", erklärte der
1. Bevollmächtigte, Angel Stürmlinger am Freitagabend bei der Jahresauftaktveranstaltung mit Mitgliedern der Gewerkschaft in Karlsruhe.

Stümlinger verwies unter anderem auf die Neuregelungen bei der Kurzarbeit durch die Bundesregierung. "Das Verfahren der Kurzarbeit wurde durch die Agentur für Arbeit sehr vereinfacht und durch Kostenübernahmen sehr attraktiv, sagte der 1. Bevollmächtigte. "Eigentlich gibt es für Betriebe keinen Grund, bei wirtschaftlichen Engpässen nicht das Mittel der Kurzarbeit anzuwenden."

Als Gastrednerin forderte das IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer (Frankfurt) ebenfalls die Betriebe dazu auf, die Möglichkeiten des Tarifvertragssystems in vollem Umfang auszuschöpfen. "Dazu haben wir einen gut gefüllten Werkzeugkoffer", betonte sie. Die ausgehandelten Tarifverträge bieten genügend Spielraum, um Arbeitsplatzabbau zu verhindern. Dies könne beispielsweise über eine Verkürzung der Arbeitszeit oder den Abbau von Arbeitszeitkonten geschehen. Von der Bundesregierung forderte die Tarifexpertin im IG Metall-Bundesvorstand weitere Impulse: "Notwendig ist ein Konjunkturprogramm von mindestens 100 Milliarden in drei Jahren."

Im Vorgang zur Auftaktveranstaltung besuchte Helga Schwitzer den Siemens Industriepark in Karlsruhe und verschaffte sich einen Eindruk von den Arbeitsbedingungen bei Siemens.
Über die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise für die Metall- und Elektrounternehmen in der Region Karlsruhe informierte die IG Metall Verwaltungsstelle am Freitag, 30. Januar, im Rahmen eines Pressegesprächs. Bei
dem Gespräch in den Räumlichkeiten des Betriebsrates der Siemens AG informierte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger außerdem über die Planung und Arbeitsschwerpunkte der Gewerkschaft 2009.

Die IG Metall Karlsruhe erläuterte bei der Veranstaltung auch ihre Arbeitsschwerpunkte 2009. Dazu zählt neben dem Einsatz für den Erhalt von Beschäftigung unter anderem die Kampagne "Gemeinsam für ein gutes Leben", bei der Mitglieder und Bürger unter anderem gezielt nach ihren Zukunftswünschen befragt werden. Außerdem wird die IG Metall verstärkt unter Angestellten und Studierenden für ihre Ziele und Angebote werben.
Die Jahresauftaktveranstaltung war ein großer Erfolg. Mit vielen Gästen aus Wirtschaft und Politik bot die Veranstaltung Platz zum Dialog.
Letzte Änderung: 03.02.2009