Kundgebung bei Siemens
Zu mehrstündigen Arbeitsniederlegungen kam es unter anderem bei Siemens und weiteren Metall- und Elektrounternehmen im Siemens Industriepark Karlsruhe, sowie beim Zentrallager von Daimler in Ettlingen.

Mit Fahnen und Transparenten versammelten sich die Metaller zu einer Kundgebung vor dem Siemens Industriepark und demonstrierten eindrucksvoll für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn. "In den letzten Jahren gab es eine
massive Umverteilung von Unten nach Oben", erklärte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Karlsruhe, Angel Stürmlinger, bei der Kundgebung. "Die Nettogewinne sind geradezu explodiert. Und was wurde damit gemacht? Dass, was
die Beschäftigten auch durch ihre jahrelange Lohnzurückhaltung erwirtschaftet haben, wurde an den internationalen Finanzmärkten verzockt."
Erneut wies Stürmlinger das Arbeitgeberangebot von 2,1 Prozent und einer Einmalzahlung als völlig inakzeptabel zurück. Er wertete es als Provokation, dass den Beschäftigten noch nicht einmal der Ausgleich für
die Inflation angeboten wird. "Es ist an der Zeit, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen gerechten Anteil bekommen", sagte er. Zudem rief er die Arbeitgeber dazu auf, sich endlich zu bewegen und ein vernünftiges
Angebot zu machen. Mit Blick auf die weitere Entwicklung richtete er aber auch eine deutliche Kampfansage an die Adresse des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall: "Streik ist für uns das letzte Mittel, aber wenn es nicht anders
geht, sind wir dazu bereit."
Bis Freitag setzt die IG Metall ihre Warnstreiks in der Region täglich fort.

Auf der Kundgebung sprachen ebenfalls Wolfgang Hebisch, Betriebsratsvorsitzender der Siemens AG Karlsruhe, Anton Marksteiner Betriebsratsvorsitzender von Bruker AXS, Markus Dudenhöffer, Betriebsratsvorsitzender der Siemens Niederlassung und Carolin Adam, JAV Vorsitzende der Siemens AG.
Alle Redner sind sich einig, 8 % mehr ist gerechtfertigt und ist auch finanzierbar.

Carolin Adam freute sich, dass so viele Azubis, BA'ler und Jugendliche dem Aufruf der IG Metall gefolgt sind und sich an der Kundgebung beteiligt haben. Die Ausbildungswerkstatt glich einer Geisterstadt, während der Kundgebung. Adam verwies in ihrer Rede vor allem darauf, dass sich viele Auszubildende mittlerweile ein eigenständiges Leben von ihrer Vergütung finanzieren müssen und durch die steigenden Unkosten eine kräftige Erhöhung der Ausbildungsvergütungen nötig haben.Wenn es notwendig ist, dass die IG Metall für unsere Forderung zum Streik aufrufen muss, stehen auch die Azubis bereit und werden gemeinsam mit euch kämpfen.
Wir lassen uns nicht länger hinhalten und holen uns unseren Anteil an den Gewinnen.
Deshalb sind auch die Azubis: Konsequent für 8 Prozent.

Bis Freitag setzt die IG Metall ihre Warnstreiks in der Region täglich fort. Am morgigen Mittwoch kommt es weiter zu befristeten Arbeitsniederlegungen in Karlsruhe.
Als Anhang einige Imressionen von der Kundgebung im Industriepark Siemens Karlsruhe
Letzte Änderung: 04.11.2008