Mit einem Warnstreik beim Unternehmen für Prozess- und Verpackungstechnologie Oystar in Stutensee läutet die IG Metall Karlsruhe am Montag (3. November) die heiße Phase der Tarifauseinandersetzung ein. Dabei werden die Beschäftigten ab 12 Uhr die Arbeit niederlegen und sich zu einer Kundgebung vor dem Werkstor in der Lorenzstraße versammeln. Mit Arbeitsniederlegungen in weiteren 24 Betrieben der Region Karlsruhe wird die IG Metall in den folgenden Tagen ihrer Forderung nach acht Prozent mehr Lohn weiter Nachdruck verleihen.
"Das bisherige Angebot der Arbeitgeber von 2,1 Prozent plus einer Einmalzahlung ist viel zu niedrig", erklärte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger. In den vergangenen Jahren haben die Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie Rekordgewinne eingefahren. "Unsere Mitglieder wollen endlich einen gerechten Anteil an den Erfolgen ihrer Betriebe", betonte Stürmlinger. "Wenn nötig, sind wir auch zum Arbeitskampf entschlossen."
Eine spürbare Verbesserung der Arbeitnehmereinkommen ist auch angesichts des internationalen Konjunkturabschwungs und der Finanzmarktkatastrophe dringend geboten. "Eine gestärkte Binnennachfrage ist das beste Mittel gegen eine Rezession. Außerdem kann doch niemand mehr nachvollziehen, warum die Arbeitnehmer einerseits als Steuerzahler und auch noch per Lohnverzicht für die Folgen des Casino-Kapitalismus geradestehen sollen", erklärte Stürmlinger.
Weitere Warnstreiks und Kundgebungen wird es ab Dienstag unter anderem bei der Siemens AG, Bosch und Actaris in Karlsruhe sowie bei Betrieben in Ettlingen geben.