Warnstreiks für Altersteilzeit
Karlsruhe (18.06.2008) - Mit Warnstreiks am Tag der fünften Verhandlungsrunde über eine neue Altersteilzeit hat auch die IG Metall Karlsruhe den Druck auf die Arbeitgeber verstärkt. Am Mittwoch nahmen rund 2.200
Beschäftigte von 19 Betrieben in Karlsruhe und Ettlingen an Protesten gegen das bisherige Arbeitgeberangebot teil, nach dem kaum noch Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie einen Anspruch auf den vorzeitigen
Übergang in die Rente hätten. Be-troffen von den Warnstreiks waren unter anderem Siemens, Metz, Actaris, IWK Oystar in Karlsruhe sowie bei Elba, Höfler, Flowserve, Daimler in Ettlingen.
Mit den Arbeitsniederlegungen von ein bis zwei Stunden untermauerten die Beschäftigten zugleich die Forderungen der IG Metall. Die Gewerkschaft will erreichen, dass der tariflich gesicherte Anspruch auf Altersteilzeit auch nach der
Ende 2009 auslaufenden staatlichen Förderung erhalten bleibt. Mindestens fünf Prozent einer Belegschaft sollen dann vorzeitig zu gesicherten Bedingungen aus dem Betrieb ausscheiden können. Außerdem verlangt die IG
Metall einen verbindlichen Anspruch für alle Beschäftigten, eine dem heutigen Tarifvertrag vergleichbare materielle Ausstattung und eine verbesserte Entgeltaufstockung für die unteren Entgeltgruppen.
Der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger rief die Arbeitgeber zu konstruktiven Verhandlungen auf. "Mit skandalösen Vorschlägen hat Südwestmetall bislang nur auf Zeit gespielt"; kritisierte er. "Die Belegschaften
lassen sich aber nicht auseinander dividieren und stehen voll hinter uns." Ginge es nach dem Willen von Südwestmetall, soll die Altersteilzeit künftig nur noch bei sehr langer Betriebszuge-hörigkeit mit langjähriger
Drei-Schicht-Arbeit oder Dauernachtschicht möglich sein. Dies würde für die allermeisten Beschäftigten einer Aufhebung der Möglichkeit gleichkommen, vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters zu
vernünfti-gen Bedingungen aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu können. "Angesichts stetig älter werdenden Belegschaften bei zugleich immer höherem Druck brauchen wir Vereinbarungen, die es den Beschäftigten
ermöglichen, die Fabriken noch aufrechten Hauptes zu verlassen", forderte Stürmlinger.
Letzte Änderung: 18.06.2008