Jetzt wird Druck gemacht

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02.06.2008 Karlsruhe - Nach den am vergangenen Montag erneut ergebnislosen Tarifgesprächen über einen neuen Altersteilzeittarifvertrag erhöht die IG Metall auch in Karlsruhe den Druck auf die Arbeitgeber.

"In dieser Woche wird es in der gesamten Region bei den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie Warnstreiks geben", kündigte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger an. Dies sei am vergangenen Dienstagabend von der Delegiertenversammlung verabredet worden. Hintergrund der Protestwelle ist die Blockadehaltung der Arbeitgeber gegenüber einer Nachfolgeregelung zur Altersteilzeit. Die IG Metall strebt einen neuen Tarifvertrag an.

"Unter anderem nach der beschlossenen Rente mit 67 ist die Altersteilzeit für jene Beschäftigten notwendiger denn je, die körperlich hart arbeiten", erklärte Stürmlinger. Nur so könnten sie unter akzeptablen finanziellen Bedingungen vorzeitig ausscheiden. Außerdem stellt die flexible Alterseilzeit eine notwendige Beschäftigungsbrücke für Jüngere dar. "Bei einer starren Rente mit 67 droht ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen"; betonte Stürmlinger. Eigentlich hatte auch Südwestmetall eine gemeinsame Lösung mit der Gewerkschaft bis zur Sommerpause beabsichtigt. "Doch die Arbeitgeber beharren auf der antiquierten Vorstellung, sie sollten nach Gutdünken ganz alleine über die Gewährung der Altersteilzeit entscheiden dürfen", kritisierte Stürmlinger. Auf "solche Spielchen" lasse sich die IG Metall aber nicht ein.

Unabdingbar sei ein genau geregelter Rechtsanspruch. "Wer aus welchen Gründen auch immer früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden muss oder will, darüber hat nicht der Arbeitgeber zu bestimmen", stellte der 1. Bevollmächtigte klar. Unter den Beschäftigten gebe es eine hohe Motivation, für die Weiterentwicklung der Altersteilzeit einzustehen. Kürzere Taktzeiten in der Montage, immer schnellere Abfolge von Projekten in der Entwicklung und Personal-Ausdünnung auf allen Ebenen führten zu vielfältigen gesundheitlichen Belastungen und trügen dazu bei, dass viele die vom Bundestag beschlossene Rente mit 67 gar nicht erreichen können, so die Position der IG Metall Karlsruhe.

Anhang:

Präsentation ATZ

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Letzte Änderung: 02.06.2008