Kfz-Gewerbe steht vor hartem Tarifstreit

Kfz-Handwerk

03.12.2007 IG Metall Karlsruhe bereitet Proteste vor

Karlsruhe (03.12.2007) Die IG Metall Karlsruhe kündigt harte Auseinandersetzungen für den Erhalt der Tarifverträge im Kfz-Handwerk an. "Die Arbeitgeber im Kraftfahrzeuggewerbe betreiben ein tarifpolitisches Harakiri", sagte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger am Montag. Zum Flächentarifvertrag gebe es keine Alternative. "Rein betriebliche Vereinbarungen, wie sie die Arbeitgeber künftig wollen, laufen auf einen unfairen Wettbewerb mit Lohndumping hinaus und gehen auch zu Lasten von Qualität und Leistung für die Kunden."
Nach einer Empfehlung des Zentralverbandes des Kraftfahrzeugsgewerbes (ZDK) haben die Kfz-Arbeitgeber bundesweit zum Jahresende Manteltarifverträge gekündigt. In Baden-Württemberg wurden sogar sämtliche Tarifverträge gekündigt - von Einkommen über Urlaub und Altersteilzeit bis hin zur Übernahme der Auszubildenden. Mit Informationsveranstaltungen bereitet die IG Metall derzeit auch in der Region Karlsruhe ihre Mitglieder auf Protestaktionen im Frühjahr vor, falls das Kfz-Handwerk nicht wieder zur Tarifbindung zurückkehrt. "Wir sind kampfbereit", fasste Stürmlinger die Stimmung in den Betrieben zusammen. "Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer." Ihnen sei offensichtlich nicht klar, welches Ausmaß und welche Qualität an Auseinandersetzungen sie damit in ihre Unternehmen verlagerten. "Eine Lohn- und Tariffindung in jeder einzelnen Werkstatt und jedem einzelnen Autohaus bedeutet letztlich Häuserkampf", warnte Stürmlinger.
Im baden-württembergischen Kfz-Handwerk sind etwa 54.000 Menschen beschäftigt. "Wir brauchen eine verlässliche Existenzgrundlage für die Beschäftigten, faire Arbeitsbedingungen und guten Lohn für gute Arbeit", erklärte der 1. Bevollmächtigte.
Die IG Metall werde jene Autohäuser und Werkstätten beim Namen nennen bei denen Arbeitnehmerrechte mit Füßen getreten werden.
"In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 850.000 Gewerkschaftsmitglieder", so Stürmlinger. "Das sind auch 850.000 mögliche Kunden in den Autohäusern."

Letzte Änderung: 04.12.2007