Beschäftigte empört!

27.04.2007 IG Metall Karlsruhe beginnt mit Warnstreiks

Karlsruhe (27.04.2007) - Mit Warnstreiks in Karlsruhe und Ettlingen wird die IG Metall Karlsruhe in der nächsten Woche die heiße Phase der laufenden Tarifrunde einläuten. Damit soll die Forderung der IG Metall von 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie unterstrichen werden. "Unter den Beschäftigten herrscht große Unruhe und Empörung", sagte der 1. Bevollmächtigte Angel Stürmlinger. Es werde so getan, als ob die gute Lage der Unternehmen allein das Ergebnis von Managemententscheidungen wäre. "Dabei haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch ihren Einsatz entscheidend zum Aufschwung beigetragen." Die von den Arbeitgebern angebotenen 2,5 Prozent mehr Lohn plus einen Konjunkturzuschlag von einem halben Prozent seien schon deshalb keine angemessene Verhandlungsbasis. "Zudem ist das Angebot eine Mogelpackung", kritisierte Stürmlinger. Der Konjunkturbonus könne nach einem Jahr wieder wegfallen und außerdem versuchten die Arbeitgeber, ihre Mehrzahlungen durch die Hintertür wieder hereinzuholen. So wollten sie das Weihnachtsgeld in Zukunft variabel gestalten, mit der Möglichkeit, das Weihnachtsgeld zu kürzen. "Einer solch absurden Forderung werden wir keinesfalls nachkommen", erklärte der 1. Bevollmächtigte.
Seit Jahren befinden sich die Löhne und Gehälter in Deutschland auf Talfahrt. Da die Preise schneller gestiegen sind, können sich die Arbeitnehmer für ihr Geld immer weniger leisten. Um die anziehende Konjunktur zu untermauern ist es aber notwendig, den Konsum im Inland durch steigende Löhne zu stärken. "Diese wirtschaftliche Grundregel scheint man vergessen zu haben", so Stürmlinger. "Es ist an der Zeit, dass sich das ändert."

Letzte Änderung: 21.11.2007