Warnstreik bei Derichebourg Umwelt GmbH

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06.07.2023 Tarifverhandlungen ausgesetzt wegen unakzeptablem Angebot - Beschäftigte von Derichebourg sauer - Standortübergreifende Solidarität von Beschäftigten aus Reuth

Nachdem es über Verhandlungswege zu keiner Einigung kam, folgten 20 Beschäftigte der Derichebourg Umwelt GmbH am Standort Karlsruhe dem Warnstreikaufruf ihres Verhandlungsführers. Mihai Balan ist Ansprechpartner der IG Metall Karlsruhe für die Derichebourg Umwelt GmbH und verhandelt das zweite Mal in Folge die Entgelte der dortigen Beschäftigten. "Die Verhandlungen waren dieses Mal noch schwieriger als das Jahr zuvor. Trotz enormer Gewinne im Konzern sollen die Kolleg:innen vor Ort mit einem mageren Angebot abgespeist werden. So wurden über 50 Mio. Euro Dividende an die Aktionäre ausbezahlt, was eine Steigerung von über 20% bedeutet. Unsere Lohnforderung bewegt sich im Vergleich dazu im 0,0-Prozentbereich. "Das ist nicht vermittelbar und stresst die Beschäftigten vor Ort sehr", berichtet Balan. "Die Streikbereitschaft ist enorm hoch, das zeigt die hohe Beteiligung", so Balan weiter, der am 05. Juli 2023 zu einem halbstündigen Warnstreik aufgerufen hatte.

"Die Kolleg:innen arbeiten teilweise seit sehr vielen Jahren für den Standort, machen ihre Arbeit gerne und zeigen eine hohe Einsatzbereitschaft. Hier packt jede und jeder mit an, wir sind ein starkes Team und sehr loyal dem Unternehmen gegenüber. Gleichzeitig sind wegen Krieg und Krise die Verbraucherpreise enorm gestiegen. Für einen Sack Kartoffeln zahlt man mittlerweile vier Euro an der Kasse. Wir brauchen eine satte Lohnerhöhung, damit wir uns über Wasser halten können", so Nicolo Marsala, Betriebsratsvorsitzender bei Derichebourg Umwelt GmbH am Standort in Karlsruhe und Teil der Verhandlungskommission. Volker Schwan, ebenfalls Mitglied der Tarifkommission, entgegnete dem "Argument" einer möglichen Lohn-Preis-Spirale treffend, dass die Preise bereits enorm gestiegen sind und es nicht sein kann, dass diejenigen, die die ganzen Profite erwirtschaften, leer ausgehen sollen. Kollege Schwan: "Wir wollen keine Reallohnverluste hinnehmen, notfalls müssen wir eben unser Recht auf der Straße durchsetzen."

Die Kolleg:innen vor Ort bekamen Unterstützung von der Belegschaft aus Reuth. Ein Solidaritätsschreiben wurde durch Kollegen Balan verlesen, zur großen Freude der Kolleg:innen vor Ort. In Reuth wurde vor Kurzem ein IG Metall Betriebsrat gewählt. Dort gibt es noch keinen Tarifvertrag aber die Kolleg:innen wollen sich auf den Weg machen. "Und da ist es klar, dass wir uns gegenseitig helfen müssen. Damit überall die Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen haben. Standortübergreifende Solidarität statt Spaltung war immer schon die Lösung der Gewerkschaften", so Kollege Balan.

Die Verhandlungen gehen am 17.06.2023 in die vierte Runde. Die Belegschaft in Karlsruhe hofft sehr, dass der Warnstreik den nötigen Druck entfachen konnte. Falls nein, so ist man sich am Standort sicher, müssen wir halt eine Schippe drauflegen.

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Letzte Änderung: 06.07.2023