OV-Mitglied kandidiert zum Karlsruher OB

Klaus Stapf

18.05.2006 Interview mit Klaus Stapf

Am 2. Juli 2006 wird in Karlsruhe ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Unser Ortsvorstandsmitglied Klaus Stapf kandidiert für dieses Amt. Die Lokalredaktion der metall hat sich mit Klaus Stapf unterhalten.

metall: Du kandidierst am 2. Juli zum OB in Karlsruhe. Wie stellst Du dir die zukünftige Wirtschaftspolitik in der Region vor?

Stapf: der wichtigste Punkt ist, dass sich Wirtschaftsförderung viel stärker an den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen orientieren muss. Das heißt, vorzugsweise müssen Unternehmen gefördert werden, die Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region schaffen und erhalten. Darüber hinaus ist es wichtig im regionalen Bereich zusammen zu arbeiten. Hier ist z. B. ein gemeinsames Flächenmanagement notwendig. Der dritte wichtige Punkt ist die Erschließung von neuen Feldern wie z. B. die Bereiche Energie, Mikrosystemtechnik, Gesundheit und Fürsorge sowie im Bereich der Umwelttechnologie und Umweltforschung.

metall: Als Betriebsrat und in verschiedenen Gremien der IG Metall arbeitest Du aktiv in der Gewerkschaft mit. Wie könntest Du dir als OB eine Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften vorstellen?

Stapf: zum einen hat die Stadt Karlsruhe mit ihren Gesellschaften ca. 12.000 MitarbeiterInnen. Hier ist es einfach wichtig ein fairer Ar-beitgeber zu sein und z. B. unnötige Provokationen, wie es der Bürgermeister Eidenmüller (FDP) beim Streik der ver.di gemacht hat, zu unterbinden. Zum Anderen geht es aber auch um eine perspektivische Zusammenarbeit hier in der Technologierregion. Es ist nicht akzeptabel, dass dort wo die Wirtschaftsaussichten der Zukunft entwickelt und diskutiert werden, zwar viele Arbeitgeberverbände und Unternehmer vertreten sind aber nicht die Gewerkschaften. Nach meiner Auffassung müssen diese auch dort vertreten sein, wenn es gilt die Zukunft der Arbeitsplätze in der Region zu gestalten.

metall: vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person:
Klaus Stapf ist 47 Jahre alt, seit 1993 im Betriebsrat der Firma Thermo Electron und dessen Vorsitzender seit 1998. Seit 2003 ist er Kon-zernbetriebsratsvorsitzender dieses Unternehmens. Seine hohe Akzeptanz im Betrieb wurde bei der letzten Betriebsratswahl mit 100% der Stimmen deutlich unterstrichen. Klaus ist aktiv im Ortsvorstand, Delegiertenver-sammung und im Bereich der Strukturpolitik der Verwaltungsstelle Karlsruhe. Seit 2000 ist er im Gemeinderat und dort seit 2006 Fraktions-vorsitzender der Grünen.

Letzte Änderung: 21.11.2007