"Wo soll das noch hinführen?"

15.02.2006 IG Metall kritisiert IWKA-Umzugspläne und Politik der Stadt Karlsruhe

Karlsruhe (15.02.2006) - Die IG Metall Karlsruhe kritisiert scharf das Vorhaben der Industrie-Werke Karlsruhe Augsburg AG, den Sitz ihrer Hauptverwaltung nach Augsburg zu verlegen. Die Verbundenheit mit den Menschen einer Region und der eigenen Geschichte spiele für moderne Manager wohl keine Rolle mehr, beklagte der 1. Bevollmächtigte der Gewerkschaft, Angel Stürmlinger, am Mittwoch in Karlsruhe. "Sollte die Ankündigung wahr werden, wird die Region weiter geschwächt." Die Reihe bedauerlicher Firmenabwanderungen setze sich ungebremst fort.
Stürmlinger wies darauf hin, dass durch Managemententscheidungen zuneh-mend die Substanz der IWKA in und um Karlsruhe bröckelt. "Schon der Ver-kauf der IWK BKT bei guten Gewinnen an einen Finanzinvestor war unver-ständlich." Die Verpackungstechnik des Konzerns in Stutensee plane bei der derzeit noch rund 370 Beschäftigten, bis zu 60 Stellen zu streichen. "Und nun sollen noch 60 Stellen in der Hauptverwaltung wegfallen, wo soll das noch hinführen?", so Stürmlinger. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der IWKA werde immer weiter mit Füßen getreten. Mit einer solchen Politik gefährde der Konzern seine eigene Zukunft.
Die IG Metall rief die Stadt Karlsruhe zu einem stärkeren Einsatz für den Er-halt der IWKA-Zentrale auf. "Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Wirtschaftsbürgermeister Manfred Groh scheinen sich mit dem Umzug schon abgefunden zu haben", kritisierte Stürmlinger. So einfach dürfe es sich die Politik aber nicht machen. Die Stadt kümmere sich zu wenig um die Betriebe in der Region. "Wenn Politiker immer schon gleich bei Ankündigungen die Segel streichen, dann gute Nacht."

Letzte Änderung: 21.11.2007