90 Kolleginnen und Kollegen besuchten jüngst das obengenannte KZ. Die Führung übernahm unser alter Kollege Hans-Peter Goergens.
Dieses KZ im besetzten Elsass mit 70 Neben-KZ war sowohl Arbeits- wie auch Vernichtungslager. In über 900 m Höhe waren schon die Witterungsbedingungen im Herbst und Winter mörderisch, dazu 12 Stunden harte Arbeit im Steinbruch bei mangelhafter Ernährung, Schläge, willkürliche Hinrichtungen durch Erhängen, Erschlagen, Giftspritzen und Erschießen sollten jeden Gedanken an Widerstand ersticken.

Dieses KZ wurde an diesem Ort wegen des dort vorkommenden seltenen und kostbaren rosa Granit errichtet. Albert Speer brauchte diese Steine für die neue Hauptstadt "Germania", außerdem für das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

Desweiteren kamen ganz gezielt Widerstandskämpfer aus allen besetzten Ländern, auch aus Deutschland, dorthin. Als sogenannte NN-Häftlinge (NN = Nacht und Nebel) sollten sie spurlos verschwinden. Es befanden sich auch viele Metallarbeiter darunter.

Später diente das Steinbruchgelände der Rüstungsproduktion.
Die Kolleginnen und Kollegen konnten sich unvergessliche Eindrücke von den unmenschlichen Haftbedingungen und den medizinischen Menschenversuchen machen. Am grausigsten waren die Erfahrungen von den Geschehnissen in der Gaskammer. Hier wurden jüdische Häftlinge aus Auschwitz vergast. Ein Professor Hirth von der Stiftung "Ahnenerbe" wollte anhand der Skelette nachweisen, dass Juden Unmenschen sind.

Zum Abschluss der Besichtigung wurde am Denkmal ein Blumengebinde niedergelegt. Die Teilnehmer wiederholten dort den Schwur von Buchenwald und gedachten dabei auch unseres früheren Bezirksleiter Willi Bleicher, der dort jahrelang inhaftiert war.

Trotz der schlimmen Erlebnisse im KZ wurde der Tag mit dem Besuch einer Ferme Auberge bei einem Vesper und gutem elsässischen Wein abgeschlossen.
Dieser Besuch soll dazu beitragen, dass das Gedenken an die Nazizeit nicht erlischt und die Gewerkschaften mit vorne dabei sind, wenn es gilt, jedem das Maul zu stopfen, der die Nazizeit beschönigen oder gar verherrlichen will.

So etwas darf es in der Menschheitsgeschichte nie mehr geben!