Heute 4. Verhandlung

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11.11.2008 Die IG Metall Baden Württemberg steht in den Tarifverhandlungen in der Metall- Und Elektroindustrie vor der entscheidende Verhandlung.

Jetzt geht es in die vierte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern. Zur Unterstützung der gewerkschaftlichen Verhandlungskommission hat in der letzten Woche die massive Warnstreikwelle auch Karlsruhe erfasst. Rund 3.000 Kolleginnen und Kollegen aus Karlsruher und Ettlinger Betrieben haben die Arbeit niedergelegt. Sie kämpfen für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn und für mehr Gerechtigkeit. "Mit den Warnstreiks haben wir gezeigt, dass wir zusammenstehen! Ich danke allen, die sich daran beteiligt haben", so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Karlsruhe,Angel Stürmlinger. Der Verhandlungsdruck auf die Arbeitgeber wurde erhöht. Die Chancen wurden verbessert, um zu einem beidseitig tragbaren Ergebnis zu kommen."Nun kommt es drauf an, dass sich die Arbeitgeber bewegen", sagt Stürmlinger.

2,1 % - Kein verhandlungsfähiges Angebot

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Bisher haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet. "In vergangenen Tarifrunden forderten sie uns mit Blick auf die wirtschaftlich schwache Vergangenheit zur Lohnzurückhaltung auf. Diesmal fordern sie es mit Blick auf die Zukunft", so Stürmlinger. Sicher, die Konjunktur zeigt Schwächen. Doch von einer Rezession, von anhaltendem wirtschaftlichen Abschwung zu reden, ist reine Panikmache! Die Auftragsbücher der Metall- und Elektroindustrie sind voll, die Auftragssituation ist immer noch gut. "Wann, wenn nicht jetzt, sollen wir eine gerechte Lohnerhöhung fordern? Es sind die Beschäftigten, die die Gewinne in den letzten Jahren erarbeitet haben. Es ist deshalb nicht gerecht und auch nicht statthaft,den Beschäftigten ihren Anteil vorzuenthalten!" Das bisherige Angebot der Arbeitgeber:2,1% Lohnerhöhung ab Januar für 12 Monate und eine betrieblich zur Hälfte verhandelbare Einmalzahlung von 0,8%. Stürmlinger dazu:"Das ist mehr als eine Provokation! Das ist völlig inakzeptabel!"

Wenn nichts kommt, kommt der Streik!

Heute kommt es darauf an, dass die Arbeitgeber nachlegen. Nur so kann es zu einer Einigung kommen. Wenn nicht, bleibt für eine Gewerkschaft, die nicht Bittsteller sein will, nur das letzte Mittel: Die Urabstimmung und der Streik! Noch heute wird der Vorstand der IG Metall über das weitere Vorgehen entscheiden. Sollte jetzt kein annehmbares Ergebnis erreicht werden, dann beginnt die Urabstimmung am 12.November. Dann sind alle Mitglieder der IG Metall aus den verbandsgebundenen Betrieben aufgerufen für den Streik zu stimmen. Wenn 75% der Stimmen dafür sind, ist der Weg frei für den Streik. Am 14. November erfolgt die Auszählung der Stimmen und die Bekanntgabe des Ergebnisses.

Einige Stimmen zur aktuelle Tarifauseinandersetzung

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Stefan Keiber
VK Leiter Siemens AG Karlsruhe

Ich bin der Meinung, dass ...
... sich die bis jetzt durchgeführten Aktionen sehen lassen können! Hoffentlich haben auch die Arbeitgeber diese Signale verstanden. Sie müssen mit einem verhandelbaren Angebot an den Tisch kommen.Wenn nicht, werden die Mitarbeiter in den Betrieben den Druck erhöhen.

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Senol Kabasakal
Betriebsratsvorsitzender TCG Herrmann

Ich sehe es so ...
Wir haben in den letzten Jahren unsere Leistung in den Betrieben gebracht. Soll Undankbarkeit und Lohnzurückhaltung das Ergebnis sein? Die Unternehmen machen genug Gewinne. Wir wollen jetzt unseren Anteil!

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Pia Kunz
Betriebsratsvorsitzende Actaris

Ich frage mich ...
... wieso sich die Arbeitgeber mit billigen Tricks - wie der Verschiebung der Tarifrunde - aus der Affäre ziehen wollen. Wir brauchen jetzt eine Lohnsteigerung um die Kaufkraft zu erhöhen und die Konjunktur
zu stabilisieren. Aussitzen hilft da rein gar nichts!

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Peter Karcher
Betriebsratsvorsitzender Höfler Maschinenbau

Unsere Forderung ...
... nach acht Prozent mehr Lohn ist die höchste seit 16 Jahren. Warum auch nicht? Die Gewinne der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie sind ja auch die höchsten seit 38 Jahren. Das muss man sich mal vorstellen!

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Helmut Dumser
Betriebsrat Daimler GLC Ettlingen

Immer mehr Menschen ...
... benötigen das monatliche Geld für die tägliche Lebenshaltung. Und die wird immer teurer. Deshalb ist die Forderung nach "8% MEHR" Entgelt nur gerecht und fair! Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit dafür
zu kämpfen.

Letzte Änderung: 11.11.2008