1600 Unterschriften übergeben

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19.12.2007 Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Karlsruhe überreichte am vergangenen Dienstag 1600 Unterschriften an Johannes Jung, Bundestagsabgeordneten der SPD.

Die Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben fordern die Bundestagsabgeordneten mit den Unterschriften auf, eine Nachfolgeregelung zur im Jahr 2009 auslaufenden Altersteilzeit zu schaffen.

Neue Wege für einen gleitenden Übergang in die Rente sind notwendig, so Angel Stürmlinger, erster Bevollmächtigter der IG Metall Karlsruhe. Für die Beschäftigten, die nicht bis zum gesetzlichen Rentenalter arbeiten können oder wollen, brauchen wir flexible Altersübergänge, damit sie nicht bis zum umfallen arbeiten müssen. Die Rente mit 67 ist so lediglich eine Rentenkürzung und führt die künftige Rente geradewegs in die Altersarmut.

Es ist unverantwortlich, auf der einen Seite das Renteneinstiegsalter auf 67 anzuheben und auf der anderen Seite die Altersteilzeit auslaufen zu lassen, so Stürmlinger weiter.
Und klar ist, ohne eine gesetzliche Regelung zum gleitenden Übergang in die Rente, ist uns keine tarifvertragliche Lösung möglich, die den Renteneinstieg entsprechend regelt.

Daher unterstrich der erste Bevollmächtigte die Forderungen der Beschäftigten.

Diese Voraussetzungen brauchen wir:

-Fortführung der Steuer- und Abgabefreiheit von Aufstockungsbeträgen bei Altersteilzeit
-Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit bei Wiederbesetzung durch Übernahme von Auszubildenden oder Einstellung von Arbeitslosen
-Teilrentenzugang ab 60 und verbesserte Hinzuverdienstgrenze bei Teilrente
-Bessere Möglichkeiten des Ausgleichs von Abschlägen und fehlender Erwerbsjahre bei der Rente

Der Betriebsratsvorsitzende der Siemens AG Karlsruhe, Wolfgang Hebisch stellte auch noch mal klar, dass es sich hier nicht nur um gewerbliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer handelt, die flexible Übergänge in die Rente benötigen. Gerade die Ingenieure sind ausgepauert und ausgebrannt und kommen ins Betriebsratsbüro ein suchen Unterstützung beim Betriebsrat, um einen Altersteilzeitvertrag zu ergattern. Und genau hier tut sich ein großes Problem auf, hier entscheidet eben der Arbeitgeber und nicht der Betriebsrat. Diese Kolleginnen und Kollegen müssen einen durchsetzbaren Anspruch auf einen flexiblen Übergang in die Rente haben. Es muss doch möglich sein, nach 40 Jahren Stress, Druck und harter Arbeit gerade aus dem Betrieb gehen zu können, so Hebisch weiter.

Johannes Jung, hatte großes Verständnis für die Forderungen der Gewerkschafter und stellte klar, dass sich auch die SPD Gedanken für einen gleitenden Übergang in die Rente macht. Dies ist auch ein Thema in der Koalition. Es wird 2008 eine Nachfolgeregelung zur Altersteilzeit geben, so Jung weiter. Es stellt sich hier jedoch noch die Frage, wie dies finanziert wird. Der Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther konnte an der Übergabe nicht teil nehmen, aber Jung ist sich sicher, da gibt es noch ordentlich Krach in der Koalition.

Letzte Änderung: 19.12.2007