IG Metall sieht Trendwende

Bertin Eichler

18.09.2007 Die IG Metall hat die negative Mitgliederentwicklung der zurückliegenden Jahre nahezu gebremst.

Karlsruhe - Die IG Metall hat die negative Mitgliederentwicklung der zurückliegenden Jahre nahezu gebremst. "Die IG Metall ist bei der Mitgliederentwicklung auf einem guten Weg. Gegenwärtig gibt es mehr Neuaufnahmen als Austritte. Damit ist die Trendwende geschafft", sagte Bertin Eichler, Hauptkassierer der IG Metall, am Dienstag in Karlsruhe anlässlich der gemeinsamen Delegiertenversammlung der IG Metall-Verwaltungsstellen Karlsruhe und Pforzheim. Die Behauptung, dass der IG Metall die Mitglieder davon liefen, träfe nicht mehr zu. Insbesondere die Zahl der Mitglieder in den Betrieben steige kontinuierlich, betonte Eichler. So ist in der IG Metall-Verwaltungsstelle Karlsruhe das Minus bei den betrieblichen Mitgliedern auf 0,4 Prozent geschrumpft und in der IG Metall-Verwaltungsstelle Pforzheim gab es bereits einen Zuwachs um 1,2 Prozent.

Eine positive Mitgliederentwicklung sei ein wesentlicher Beitrag zu Stärke und Geschlossenheit, betonte Eichler mit Blick auf den bevorstehenden Gewerkschaftstag der IG Metall Anfang November in Leipzig.

Zugleich kritisierte IG Metall-Vorstand Eichler, dass maßgebliche Teile von Politik und Wirtschaft offenbar einen "ungebremsten Kapitalismus" durchzusetzen versuchten. "Selbst in profitablen Unternehmen mit satten Gewinnen können sich heute die Beschäftigten ihres Arbeitsplatzes nicht mehr sicher sein. Es zählt alleine der Profit, der kurzfristige Shareholder Value", sagte Eichler. Von der Bundesregierung forderte Eichler statt weiterer Verunsicherung der Menschen, eine Politik gegen Armut und Ungerechtigkeit, wie etwa die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und die Begrenzung von Leiharbeit: "Das ist nicht nur eine Frage der moralischen Glaubwürdigkeit dieser Bundesregierung gegenüber den Schwächsten in unserer Gesellschaft. Das ist auch eine Frage der Gerechtigkeit", betonte Eichler.

Letzte Änderung: 21.11.2007