Nahezu einstimmig hat die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg dem Verhandlungsergebnis für die 800 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten vom 4. Mai zugestimmt.

Die Tarifvertragsparteien hatten sich vor gut einer Woche in Sindelfingen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser lässt die Einkommen ab 1. Juni 2007 um 4,1 Prozent und zum 1. Juni 2008 um weitere 1,7 Prozent steigen. Hinzu kommen noch zwei Einmalzahlungen. Die erste mit 400 Euro für die Monate April und Mai 2007 (Azubis erhalten 125 Euro, Auszahlung mit dem Entgelt für den Monat Mai) und eine weitere in Höhe von 3,98 Prozent für die Monate Juni bis Oktober 2008, die im August 2008 zur Auszahlung kommt. Der Tarifvertrag hat eine Gesamtlaufzeit von 19 Monaten.

Bis zum Schluss versuchte die Verhandlungskommission der IG Metall die Übernahme der Studiengebühren durch die Arbeitgeber in der Tarifauseinandersetzung durchzusetzen.

Nachdem die Arbeitgeberseite bereits während der 3. Verhandlung bestätigt hatte, dass selbstverständlich die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie gelten, haben sie sich mittlerweile von dieser Sicht distanziert. Heute so und morgen so, lautet in diesem Punkt die Devise von Südwestmetall.

Für die IG Metall Baden-Württemberg ist dieser Zustand nicht hinnehmbar. Jörg Hofmann, Bezirksleiter in Baden-Württemberg auf der Großen Tarifkommission am Freitag: "Wir werden es nicht akzeptieren, dass es in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie Beschäftigte gibt, für die unsere Tarifverträge nicht gelten sollen. Wir werden deshalb jede uns zur Verfügung stehende Möglichkeit ausschöpfen."

Simone Tuschik, Mitglied der Großen Tarifkommission, bringt die Situation auf den Punkt: "Wir müssen an der Forderung für BA-Studierende dran bleiben. Auch andere Themen konnten wir nicht gleich beim ersten Mal durchsetzen."